Diorama bauen und modellieren

Mit einem Diorama erweckt deine Figur zum Leben

Du hast also eine Actionfigur von Grund auf neu erstellt und möchtest sie jetzt ins Internet stellen, um sie der Welt zu präsentieren. Oder vielleicht hast Du es satt, dass deine Figuren, die sich im Laufe der Jahre gesammelt haben, nur auf einem überfüllten Bücherregal rum stehen und staub ansetzen.Dann ist es Zeit für ein cooles Diorama, welches Deine Figuren auf ein neues Level bringen und für die notwendige Atmosphäre sorgen.

Eine Actionfigur vor einem einfachen Hintergrund sieht langweilig und öde aus. Wenn Deine Figuren aber in einem Diorama posieren, kannst Du sie wirklich zum Leben erwecken. Sie sehen dann weniger aus wie Gartenzwerge oder Spielzeug, sondern wie Figuren aus einem Comic, die zum Leben erweckt wurden. Wenn Deine Figuren so professionell wie möglich aussehen sollen und Du sie in Scene setzen, fotografieren und ins Internet stellen möchtest, kommst Du um ein passendes Diorama nicht vorbei.

Ein Diorama zu bauen ist gar nicht so schwer und kostspielig, wie man denken möchte. Man benötigt meistens nur ein paar wenige Materialien (welche oftmals sogar im Haushalt vorhanden sind) und  ein wenig Fantasie.

Die Figur entscheidet über das Diorama

Bevor du dich an ein Diorama setzt, solltest du wissen welche Figur du modellieren möchtest und welche Pose die Figur haben soll. Das ist wichtig, da du während des Modellierens der Figur einen sicheren Halt geben musst. Ich verwende für meine Dioramen immer Schalenrohlinge bzw. runde Holzscheiben, in welche ich Löcher für die Armatur bohre. So kann ich sicher sein, dass die Figur stets einen guten Halt und nicht umkippen kann. Das gute ist, dass ich die Figur nach dem modellieren einfach mit dem Holzsockel in den Ofen stellen und backen kann. Das Holz weird zwar warm, aber verformt sich nicht.

Wichtig: Gesamthöhe beachten! Standarmäßig haben Öfen eine Höhe von 35 bis 40 cm.

Als ich mit Batman angefangen habe wusste ich z.B., dass ein Bein angehoben und auf einem Stapel von Totenköpfen abgestützt werden soll. Entsprechend habe ich die Armatur aufgebaut und durch ein zusätzliche Stück Holz stabilisiert bzw. erweitert. Im späteren Verlauf habe ich dann das Holzstück durch die Totenköpfe ersetzt, siehe nachfolgende Bilder.

Was sollte ich zuerst bauen, das Diorama oder die Figur?

Ich persönlich bevorzuge es, zuerst die Figur fertigzustellen, bevor ich mit dem Diorama anfange. Es ist oft hilfreich, die Figur zuerst zu bauen, insbesondere wenn sie eine bestimmte Pose oder Interaktion mit dem Diorama haben soll. Dies gibt dir eine klare Vorstellung davon, wie viel Platz die Figur einnimmt und wie sie mit den Elementen des Dioramas interagiert. Sobald die Figur fertig ist, kannst du das Diorama entsprechend anpassen und sicherstellen, dass alles perfekt zusammenpasst.

Der runde Holzzsockel auf dem Bild ist später übrigens Bestandteil des Dioramas. Lediglich den zusätzlichen Holzblock, der das angehobene Bein bzw die Armatur beim Modellieren stützen soll, habe ich im Nachhinein ausgetauscht und durch Totenköpfe aus Gips (gibt es günstig auf eBay) und Apoxie als Lückenfüller und Stabilisator ersetzt. Man könnte hier auf auch andere Modelliermasse wie Sculpey, Cosclay und Co. setzen…ich hatte aber keine Lust, das ganze nochmal backen zu müssen.

Wie groß sollte ein Diorama sein?

Die Größe eines Dioramas hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Größe der Figur und die gewünschte Szene. Ein gutes Verhältnis ist, dass das Diorama etwa das 1,5- bis 2-fache der Figurengröße einnimmt. Dies gibt genügend Raum für die Szene und Details, ohne die Figur zu überwältigen. Wenn du z.B. eine 1:6-Figur hast, sollte die Basis des Dioramas etwa mind. 15*15 cm betragen, um eine ausgewogene Präsentation zu gewährleisten. Die Schalenrohlinge die ich verwende, haben oftmals einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimeter.

Wichtig: je größer die Basis, desto mehr Aufwand, Zeit, Material und Geld fließt hinein. Das Diorama sollte eigentlich nicht soviel Zeit in Anspruch nehmen, wie die eigentliche Figur die darauf präsentiert wird. Aber das ist nur meine Meinung.

Was benötige ich, um ein Diorama zu bauen?

Für den Bau eines Dioramas benötigst du verschiedene Materialien und Werkzeuge:

  • Grundmaterialien: Holz als solide Basis
  • Modelliermassen: Polymer Clay, Apoxie Sculpt, Gips, Cosclay uva.
  • für Texturen: Sand, kleine Steine, Modellgras, Stöcke etc.
  • Farben: Acrylfarben, Washes und Pigmente für Alterungseffekte
  • Werkzeuge: Messer, Scheren, Pinsel, Schwämme, Heißluftpistole
  • Zusatzmaterialien: Sprühgrundierungen, Polymer Clay Bake’n’Bond

Kann man ein Diorama aus Polymer Clay bauen?

Ja, Polymer Clay ist ein hervorragendes Material für den Bau von Dioramen, insbesondere für detaillierte Elemente wie Felsen, Pflanzen oder Strukturen. Polymer Clay lässt sich leicht formen und kann in einem herkömmlichen Ofen gehärtet werden. Es ist jedoch ratsam, Polymer Clay für kleinere Details zu verwenden und größere Strukturen aus leichteren Materialien wie Holz zu bauen, um das Gewicht zu reduzieren. Wenn ich ein Diorama erstelle, nutze ich meistens einen runden Schalenrohling und Bastelholz als Basis und baue quasi mit Polymer Clay lediglich die Details und Objekte. So spart man neben Material auch Zeit und Geld. Für Dioramabau nutze ich grundsätzlich nur günstiges Polymer Clay oder Apoxie. Cosclay ist meiner Meinung nach zu teuer, um damit ein Diorama zu bauen und es wäre Materialverschwundung. Ein Diorama ist i.d.R. starr und enthält keine beweglichen Teile.

Beim Diorama sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt

Ähnlich dem Modellieren, ist auch beim Bau eines Dioramas, keine Grenzen gesetzt. Bei dem Batman-Diorama habe ich zusätzlich kleine Steinchen, Gips-Totenköpfe im Maßstab 1:6 und Kunstgras aus dem Bereich des Modellbaus eingesetzt. Neben einer schwarzen Grundierung kamen  als Farben Braun- und Grüntöne zum Einsatz. Die Ziegelsteine neben den Totenköpfen habe ich aus Apoxie gesculptet. Das ganze hat inklusive Bemalung keine zwei Stunden gedauert (von dem Härten des Apoxies abgesehen) und Materialkosten von etwa 15 € verursacht.

Wenn man einmal bedenkt, wieviel das Diorama zu der Gesamtoptik einer Figur beiträgt, so sind das gut investierte 2 Stunden Arbeit bzw. 15 €.

Beispiele von Dioramen

Lava Diorama
TMNT Diorama
Diorama mit Metallschrott
Cthulhu Diorama
Totenkopf Diorama
The Punisher Diorama mit Totenköpfen

Das Diorama lebt von Details

Ein Diorama kann schnell zum Blickfang werden und von der eigentlichen Figur ablenken. Das ist nicht weiter schlimm, wenn beides perfekt im Einklang ist und ein einheitliches Bild ergibt. Beim Diorama versuche ich immer besonders detailliert zu arbeiten und der Figur eine gute „Heimat“ zu geben.

Du wirst schnell sehen und merken, was es für einen Unterschied macht.

Mit und ohen Diorama – Vorher/Nachher Vergleich

Hellboy WIP ohne Diorama
Hellboy Diorama
Dead by Daylight Diorama
Dead by Daylight Diorama Hunter
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