Chipping

Der Begriff „Chipping“ entstammt dem Englischen, wobei „Chip“ für Splitter, Span oder ähnliche kleine Teile eines größeren Ganzen steht. „Chipping“ oder „to chip“ bedeutet das Abblättern von Material. Dies lässt sich mit dem Sprichwort „wo gehobelt wird, fallen Späne“ vergleichen. Als Technik fällt Chipping in den Bereich des Weathering oder Battle-Damage und zielt darauf ab, einer Miniatur mehr Tiefe, Kontrast und Realismus zu verleihen.

Worum geht es beim Chipping?

Im Kern geht es beim Chipping darum, Stellen darzustellen, an denen Farbe oder Lack durch äußere Einflüsse abgeblättert ist. Im Unterschied zu Kratzern wird hierbei die darunterliegende Grundierung oder das Metall sichtbar. In der Realität findet sich dieser Effekt besonders an stark genutzten Bereichen wie Leitern, Luken, Griffen oder Laufbrücken sowie an exponierten Stellen wie Kanten und Ecken, die mechanischer Belastung unterliegen.

Wie wende ich den Chipping-Effekt an?

  1. Haarspray- oder Chipping-Fluid-Methode: Hierbei wird die Miniatur zuerst mit einer Grundfarbe bemalt, dann mit Haarspray oder Chipping Fluid behandelt, bevor die Endfarbe aufgetragen wird. Das Haarspray oder Fluid wird anschließend mit Wasser und einem Pinsel reaktiviert, sodass sich kleine Farbpartikel lösen. Diese Methode erfordert Übung, um konsistente Ergebnisse zu erzielen.
  2. Handbemalung: Diese Methode ist zeitaufwändiger, aber verlässlicher. Zuerst werden mit einem Pinsel oder Schwamm zufällige Flecken in einem helleren Farbton als der Grundfarbe aufgetragen. Um den Eindruck von Tiefe zu erzeugen, wird der helle Fleck mit einem dunklen Farbton so übermalt, dass nur noch der Rand hell erscheint und das Zentrum dunkel wirkt, was wie ein abgeplatzter Bereich aussieht.

Beide Techniken können für einen noch realistischeren Effekt mit zusätzlichen Rost-, Öl- und Schmutzflecken ergänzt werden. Diese Detailarbeit erfordert Präzision und ein gutes Verständnis dafür, wie sich Materialien unter verschiedenen Bedingungen abnutzen und verändern.

Fertige Acrylfarben für den Chipping-Effekt & geeignete Pinsel

    Welche Pinsel sind für Chipping geeignet?

    Für das Chipping bei der Bemalung von Miniaturen sind bestimmte Arten von Pinseln besonders geeignet:

    1. Kleine Rundpinsel: Diese eignen sich hervorragend für präzise, feine Chipping-Effekte. Sie ermöglichen es, kleine Abplatzungen und Kratzer mit großer Kontrolle aufzutragen. Rundpinsel der Größen 0 oder 1 sind in der Regel eine gute Wahl.
    2. Stumpfe, alte Pinsel: Für die Chipping-Technik, bei der man die Farbe abschabt oder abkratzt, sind ältere Pinsel, die nicht mehr die feinste Spitze haben, gut geeignet. Diese Pinsel sind robust genug, um die mechanische Beanspruchung auszuhalten, ohne dabei zu fein zu sein, um den Effekt wirksam zu erzeugen.
    3. Schwammpinsel oder kleine Stücke eines Schwamms: Für eine unregelmäßige, zufällige Chipping-Textur sind Schwammpinsel oder kleine Stücke eines Make-up-Schwamms oder ähnlichen Materials ideal. Sie ermöglichen es, eine Vielzahl von Mustern und Texturen zu erzeugen, die mit einem herkömmlichen Pinsel schwer zu erreichen sind.
    4. Feine Detailpinsel: Für sehr kleine und präzise Chipping-Details sind feine Detailpinsel unerlässlich. Diese Pinsel erlauben es, äußerst kleine Abplatzungen zu malen, was besonders bei Miniaturen im kleineren Maßstab wichtig ist.

    Es ist wichtig, die Pinsel regelmäßig zu reinigen und gut zu pflegen, um ihre Lebensdauer zu verlängern und optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Wahl des Pinsels hängt auch von der persönlichen Vorliebe und der spezifischen Anforderung des jeweiligen Projekts ab.

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