In diesem kurzen Beitrag erkläre ich dir, wie du in wenigen Schritten eine realistische Hauttextur erstellst. Diese eignet sich für menschliche Figuren, aber auch für Monster oder Tiere wie z.B. einen Elefanten.

Bild: Nahaufnahme von einer menschlichen Haut

Schritt 1 | Bevor du beginnst
Es gibt einen Grund dafür, dass ein glattes Stück Ton als Stufe gilt. Hier musst du entscheiden, in welche Richtung die Hautbeschaffenheit verlaufen soll. Auch wenn die Textur einer Haut auf den ersten Blick eher willkürlich und zufällig aussieht, steckt eine Logik dahinter und es gibt wiederkehrende Muster. Wenn du die Richtung der Textur wählst, stell sicher, dass du bei dieser Entscheidung bleibst. Am einfachsten ist es daher am Anfang, mit horizontalen und vertikalen Linien zu arbeiten.

Schritt 2 | Primäre Richtung der Textur
Dies ist die Hauptrichtung, die die Hauttextur einnimmt. Das heißt nicht, dass alle Linien dieser Richtung folgen müssen, aber diese Richtung wird die vorherrschende (und offensichtlichste) Richtung der Hauttextur sein. Achte beim Erstellen der Linien darauf, diese nicht zu gleichförmig zu machen und variiere auch mal in der Linienstärke. Das lässt die Textur am Ende interessanter und natürlicher aussehen.

Schritt 3 | Sekundäre Richtung der Textur
Die sekundäre Texturrichtung bricht die primäre Richtung auf und darf viel unregelmäßiger sein. Auch hier solltest du darauf achten, dass die Linien sowohl in der Dicke als auch in der Tiefe variieren.

Schritt 4 | Tertiäre Formen
Die primären und sekundären Hauttexturen sind die Falten, in denen sich die Haut faltet und dehnt, wenn sich die Kreatur beugt und bewegt. Die tertiäre Hauttextur ist die Textur der Haut selbst. Die Schritte um die Tertiären Texturen zu erstellen ähnelt den beiden vorangegangenen Schritten, ist aber wesentlich kleiner und leichter zu handhaben. Die tertiäre Hauttextur sollte nicht tiefer sein als die primäre und sekundäre Textur.

Schritt 5 | Glätten
In diesem Tutorial benutze ich klassisches Sculpey in hautfarben. Um die Textur zu glätten, verwende ich etwas Isopropol und einen alten Pinsel. Das funktioniert auch mit ölbasiertem Clay wie Monster Clay. In diesem Schritt geht es darum, alle harten Kanten und Linien, die durch die vorherigen Schritte entstanden sind, etwas zu glätten und weicher bzw. natürlicher erscheinen zu lassen. Verwende das Isopropol in kleinen Mengen und streiche die Oberfläche mit Hilfe des Pinsels in alle Richtungen, mit Vorliebe in die Richtung der primären Hautstruktur. Sobald die Oberfläche eher wie Wellen als wie Kratzer aussieht, ist dieser Schritt abgeschlossen. Wenn du zu viel Lösungsmittel verwendest und zu viel oder zu fest über die Oberfläche streichst, kann es leicht passieren, dass sich die Textur komplett auflöst. Übe deshalb besser auf einem anderen Stück Clay, bevor du mit deiner Skulptur beginnst. Am Ende von Schritt 5 kann das Sculpey noch etwas „matschig“ sein und milchig aussehen. Warte ein wenig, bevor du zum nächsten Schritt übergehst, damit das Lösungsmittel verdampfen und der Ton etwas fester werden kann. Sobald sich das Isopropol verflüchtig, werden die neuen Details auch besser sichtbar.

Schritt 6 | Fertigstellung der Hauttextur
In diesem Schritt wird mit Hilfe der Werkzeuge ein großer Teil der Textur wieder besser herausgearbeitet, welcher im letzten Schritt quasi weggeglättet wurde. Wie man sieht, habe ich die Schritte 2, 3 und 4 wiederholt. Aber nur ganz leicht, um die Glätte aus Schritt 5 nicht zu verlieren.

Schritt 7 | Hautunvollkommenheiten hinzufügen (optional)
Sobald mir die Textur gefällt, füge ich mit einer Zahnbürste und Isopropol kleine Unebenheiten hinzu. Nimm hierzu ein Stück Clay, reibe es leicht mit einer in Isoporpol getränkten Zahnbürste ab und verteile einen feinen Nebel aus aufgelöstem Ton auf der Oberfläche deiner Skulptur, indem du die Borsten mit dem Daumen zurückziehst. Dadurch erhält die fertige Haut kleine Unebenheiten und Hautunreinheiten.