Blog

Neuigkeiten, Infos zu Projekten und Tipps & Tricks

Bei meinem neuesten Beitrag wirst Du dich vielleicht fragen, was 3D-Modellierung und 3D-Druck auf einer Website zur klassischen Modellierung zu suchen haben. Die Frage ist berechtigt, jedoch wirst du schnell feststellen, dass sich diese Bereiche nicht gegenseitig ausschließen und sogar sehr gut miteinander verbinden lassen.
3D-Druck Anfänger Guide
Bild: Gedruckte und zum Teil handbemalte Modelle; gedruckt mit dem Anycubic Photon Mono

Vorwort

Wie wir alle wissen, erfordert die traditionelle Modellierung ein wenig Geduld und Know-How und man kann nicht von heute auf morgen erwarten, direkt alles zu können. Zudem sind Werkzeuge und Materialien unter Umständen auch nicht einfach zu bekommen und häufig kostenintensiv. Ähnlich ist es auch im Bereich der 3D-Modellierung und dem 3D-Druck. Bevor man in diesem Bereich überhaupt anfängt, wird man auch hier mit einer großen Menge an Informationen und Möglichkeiten zugeschüttet und sieht oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Das alles klingt aber oftmals im ersten Moment viel komplexer, als es dann am Ende tatsächlich ist. Mit ein paar einfachen Tipps & Tricks zeige ich dir, wie du schnell und einfach in der Lage bist, eigenständig 3D-Modelle zu erstellen und diese zu Drucken.

Was benötige ich für die 3D-Modellierung und den 3D-Druck?

Bevor wir anfangen, die gute Nachricht zuerst: Sowohl die Software, wie auch einige 3D-Modelle sind im Internet kostenlos zu finden. Wenn du deine Modelle also nicht selbst erstellen möchtest, sondern einfach nur losdrucken willst, ist das kein Problem und jederzeit möglich. So kannst du dir viel Zeit sparen. Lass dir aber gesagt sein, dass es ein ganz anderes Gefühl ist, wenn das gedruckte Modell evtl. aus deiner eignen Idee und deinem Handeln entstanden ist. Das ist mitunter unbezahlbar.

Aber zurück zum Thema.

Hardware für die 3D-Modellierung

Um in die 3D-Modellierung einzusteigen benötigst du natürlich einen Rechner, Laptop oder Tablet. Diese müssen nicht die neuste Gaming-Ausstattung besitzen, sollten aber einigermaßen potent sein. Grundsätzlich sei gesagt, dass ZBrush komplett auf die CPU setzt, Blender hingegen auf die GPU. Ein Mittelklasse-Rechner von heute (Stand Oktober 2022) ist absolut ausreichend um mit den beiden Programm ausreichend arbeiten zu können. Ich hatte mit einem Intel i7 und einer Geforce 1070 GTX keinerlei Probleme mit beiden Programmen, obwohl es nach jetzigem Stand eine veraltete Hardware darstellt. Die Anforderungen an die Hardware steigen natürlich, wenn ihr komplexe Modelle berechnen und anschließend Rendern wollt etc.

Maus oder Stift und Tablet?

Grundsätzlich sei gesagt, dass 3D-Modellierung mit der Maus funktioniert. Allerdings ist das mitunter sehr umständlich und viel langsamer, als die Arbeit mit einem Stift und einem geeigneten Tablet. Mit einem Stift und Grafiktablet hat man eine wesentlich bessere Kontrolle über den Brush (Pinsel) und kann genauer modellieren und Details zeichnen. Ich persönlich benutze hierzu das Wacom One in Medium, welches bereits für knapp 50 € im Handel zu kaufen ist. Hierbei handelt es sich um ein sehr minimalistisches und solides Tablet. Für den Anfang und um sich mit 3D-Modellierung vertraut zu machen, reicht aber sicherlich auch die Maus und Tastatur aus. Wenn du bereits ein Tablet oder iPad besitzt, lässt sich dieses übrigens ohne Probleme mit dem PC koppeln und so quasi als Grafik- und Zeichen-Tablet nutzen. Ich habe das mit dem großen iPad probiert und es hat reibungslos geklappt. Hierzu ist jedoch in einigen Fällen eine zusätzliche Software notwendig.

Wacom One für 3D-Modellierung
Bild: Das Wacom One im Einsatz

Software (und Apps) für die 3D-Modellierung

Möchtest du deine Modelle selbst erstellen, empfehle ich dir als Software Blender oder ZBrush. Neben Maya sind das die beiden größten und fortschrittlichsten Anwendungen im Bereich der 3D-Modellierung. Es gibt noch spezielle Anwendungen für CAD und Hard Surface Modelling, aber das ist ein anderes Thema. Blender gibt es als Open Source Software kostenlos im Netz und hat dadurch eine sehr große, aktive und hilfsbereite Community. ZBrush gibt es ebenfalls kostenlos, dabei handelt es sich aber um eine eingeschränkte Version namens ZBrushCore. Diese reicht aus, um etwas zu modellieren und die Datei anschließend für den 3D-Druck zu exportieren.

Bild: Die Benutzeroberflächen von Nomad Sculpt
Benutzeroberfläche Zbrush
Bild: Die Benutzeroberflächen von Zbrush
Benutzeroberfläche Blender
Bild: Die Benutzeroberflächen von Blender

Mein persönlicher Geheimtipp

Solltest du ein Tablet oder noch besser gar ein iPad besitzen, bekommst du für ganz wenig Geld die App „Nomad Sculpt„. Mit dieser Software ist es in kürzester Zeit möglich, atemberaubende 3D-Modelle zu erstellen ohne großes Hintergrundwissen zu benötigen. Ein wenig Einarbeitung und Interesse natürlich vorausgesetzt. Die App ist super intuitiv und hat alle Features, welche du für den Anfang benötigst. Du kannst die Modelle sogar als OBJ und STL exportieren und quasi direkt durch den Drucker jagen. Für mich stellt diese App den idealen Einstieg für Anfänger dar, weil sie leicht zu bedienen und schnell zu lernen ist. Außerdem erlaubt die App, von überall aus zu arbeiten, ob vom Sofa, im Zug oder am Schreibtisch. Du brauchst weder Maus, noch Tastatur, noch einen großen Schreibtisch samt Monitor. Wenn du mehr über die App und 3D-Modellierung am iPad erfahren willst, besuch meine Seite nomad-sculpting.de.

Und dann kann es auch schon losgehen!

PS: Leider würde der Artikel den Rahmen sprengen, wenn ich dir hier im Detail jede der o.g. Software erklären und dir zeigen würde, wie du ein 3D-Modell erstellst. Hierzu gibt es aber unzählige Videos und Tutorials im Web. Schau einfach mal auf Youtube vorbei. Für den Anfang empfehle ich dir die Videos von Nikolay Naydenov aka. Speedchar. Niko modelliert in Zbrush und Blender und bietet im Netz zudem einige gute Tutorials an, von denen ich mir selbst schon 4 Stück gekauft habe.

Fortsetzung folgt in Kürze…

error

Folge mir auf Youtube und Instagram für noch mehr Content